Aus der Arbeit von Connection e.V.

Februar bis April 2011

von Franz Nadler und Rudi Friedrich

Suttner-Preis für Audio-Slideshow

Am 5. März 2011 erhielt der Fotograf Timo Vogt in Essen den Bertha-von-Suttner Kunst & Medienpreis für die Audio-Slideshow "...aber hat nicht gedient". "Die 45 Minuten dauernde Audio-Slideshow des Fotografen Timo Vogt überzeugt die neun Juroren vor allem durch die einfühlsame Nähe und die gelungene Kontextualisierung," so das Friedensinstitut 21, "die es dem Zuschauer ermöglicht, die persönlichen Entscheidungswege der porträtierten Kriegsdienstverweigerer aus Armenien, Deutschland, Israel und der Türkei nachzuvollziehen. Timo Vogt, der von Connection e.V. und dem Komitee für Grundrechte und Demokratie unterstützt wurde, gelingt es in hervorragender Weise, das auf seiner journalistischen Recherchereise gesammelte Interview- und Fotomaterial zu einem aufwühlenden zeitgeschichtlichen Dokument zu kompilieren." Dem können wir nur die besten Glückwünsche hinzufügen.

Türkei: Verfolgung der Verweigerer geht weiter

Das türkische Militär geht weiter gegen Kriegsdienstverweigerer vor. Inan Süver droht nun die vierte Verurteilung wegen Desertion. Und Halil Savda wurde im März zu fünf Monaten Haft verurteilt, weil er sich öffentlich für israelische Kriegsdienstverweigerer eingesetzt hatte. Wir machten ihre Situation öffentlich und richteten eine Aktionsseite auf unserer Website ein. Über die online-Aktion auf www.Connection-eV.org/aktion-tuerkei.php konnten wir mehrere Hundert Proteste an die türkischen Behörden weiterleiten und Inan Süver solidarische Postkarten übermitteln.

Ägypten: Drei Jahre Haft für Maikel Nabil Sanad

Obwohl das Militär nach der Machtübernahme in Ägypten die Demokratisierung versprochen hat, geht es weiter scharf gegen Kritiker vor. Maikel Nabil Sanad, Kriegsdienstverweigerer und Internet-Blogger wurde zu drei Jahren Haft verurteilt, weil er es gewagt hatte, auf seiner Internetseite Menschenrechtsverletzungen des Militärs öffentlich zu machen. Gemeinsam mit der DFG-VK Hessen setzten wir uns für seine Freilassung ein.

Asylantrag von André Shepherd abgelehnt

Nach fast zweieinhalb Jahren entschied das Bundesamt für Migration über den Antrag des US-Deserteurs André Shepherd - und lehnte ihn ab. "Wir werden weitergehen", so Andre Shepherd in einer ersten Reaktion. "Auch andere Soldaten sollen die Gewissheit haben, dass eine Entscheidung, sich nicht weiter an völkerrechtswidrigen Kriegen oder Verbrechen zu beteiligen, unterstützt wird. Sie müssen sich darauf verlassen können, dass sie im Zweifelsfall Schutz erhalten." Selbstverständlich werden wir ihn dabei weiter unterstützen.

Der Beitrag wurde veröffentlicht in: Connection e.V. und AG »KDV im Krieg« (Hrsg.): Rundbrief »KDV im Krieg«, Ausgabe April 2011

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