Äthiopische Flüchtlinge gründen Initiative gegen Krieg

Initiative fordert vollständigen Rückzug der äthiopischen Truppen aus Somalia

von Connection e.V.

(08.02.2007) Pressemitteilung vom 8. Februar 2007

Auf einem ersten gemeinsamen Treffen gründeten im Januar diesen Jahres über 20 Flüchtlinge aus Äthiopien in Offenbach/Main die Ethiopian War Resisters’ Initiative (EWRI), die Initiative der äthiopischen KriegsgegnerInnen. Angesichts der dramatischen Szenen in Somalia zeigten sich die TeilnehmerInnen des Treffens in größter Sorge. "Das Regime unter Meles Zenawi versucht mit dem Krieg, die Aufmerksamkeit von den politischen Krisen in- und außerhalb des Landes abzulenken. Die äthiopische Armee tötet somalische Zivilisten und begeht viele Menschenrechtsverletzungen", schreiben die Aktiven in einer soeben veröffentlichten gemeinsamen Erklärung.

Connection e.V. begrüßt das Engagement der Initiative, so der Vorsitzende Franz Nadler: "Es hat große Bedeutung, dass Oppositionelle aus der Diaspora die Situation in ihrem Herkunftsland benennen. Oft sind sie Betroffene oder Zeugen von Krieg, Repressionen und Menschenrechtsverletzungen. Mit ihren Aussagen ermöglichen sie einen anderen Blick auf die Lebenssituation und politischen Konflikte."

In ihrer Erklärung weist die EWRI darauf hin, dass die äthiopische Regierung bei ihrem Einmarsch in Somalia durch die USA unterstützt wurde: "Die USA ist der Auffassung, dass Somalia ein Hort für die Mobilisierung und Militarisierung von Terroristen sei und dies eine große Bedrohung für den Nahen Osten und andere Teil der Welt darstelle. Da die USA stark in den Kriegen im Irak und Afghanistan involviert sind, benötigen sie weitere Partner, die stellvertretend Krieg führen. Wieder einmal zeigt die US-Regierung, dass sie deshalb das Regime von Zenawi unterstützt. Auch andere westliche Regierungen gewähren der äthiopischen Armee militärische Hilfe." Deshalb fordert die ERWI sowohl den "sofortigen vollständigen Rückzug der äthiopischen Truppen aus Somalia", wie auch ein Ende der Unterstützung der äthiopischen Armee. "Der nun von der Regierung geführte Krieg wird gegen die Interessen der Bevölkerung geführt."

 

gez. Rudi Friedrich

Connection e.V., Pressemitteilung vom 8. Februar 2007

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