Mesarvot

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Israel: Der Mythos der allgemeinen Wehrpflicht

von Connection e.V.

(05.09.2019) Einer der irreführendsten Mythen über den Staat Israel lautet, er habe eine „Volksarmee“ mit allgemeiner Wehrpflicht.

Nach dem israelischen Sicherheitsdienstgesetz von 1949 gilt die Wehrpflicht für alle Israelis, wenn sie 18 Jahre alt werden. Nur zwei Gruppen sind von der Wehrpflicht ausgenommen: Die Ultraorthodoxen und die arabischen Israelis. Zusammen machen diese über 30% der israelischen Bevölkerung aus.

Die erfolgreiche Vermeidung der Einberufung greift in Israel immer mehr um sich. Die Einberufungsquote bei den wehrpflichtigen Jugendlichen ist in nur 20 Jahren von 75% auf 50% gesunken. Das israelische Gesetz sieht zwar eine Bestrafung bei Militärdienstentziehung vor, in der Realität wird diese aber in den meisten Fällen einfach ignoriert.

Daher ist die Wehrpflicht in Israel nur ein alter Mythos. In Wirklichkeit leisten 35% der israelischen Bevölkerung den Militärdienst ab, während die anderen 65% Wege finden, sich ihm ohne Konsequenzen zu entziehen.

So nimmt auch die Motivation neuer Rekruten, sich Kampfeinheiten anzuschließen, ab. Jüngsten Erhebungen zufolge sank die Bereitschaft, in Kampfeinheiten zu dienen, von 90% in den 1990er Jahren auf 80% im Jahr 2010 auf schließlich 67% in der letzten Einberufungsrunde.

Connection e.V.: Israel - Der Mythos der allgemeinen Wehrpflicht. Quelle: Avi Jager, Jerusalem Post vom 18. Oktober 2018. Der Beitrag wurde veröffentlicht in: Connection e.V. (Hrsg.): Rundbrief »KDV im Krieg«, Ausgabe September 2019.

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