Griechenland: Türkischer Kriegsdienstverweigerer sollte nach Festnahme abgeschoben werden

(10.02.2010) Der türkische Verweigerer Rivdan (´Rido´) Ceklik ist am 6. Dezember 2009 in Iraklion auf Kreta mit zwanzig anderen vom griechischen Verhaftungsteam MAT ´präventiv´ festgenommen und dann nach Athen, zuerst ins Attica-Gefängnis und am 24. Dezember ins Abschiebezentrum Petrou Ralli gebracht worden. Nach Interventionen u.a. vom Europäischen Büro für Kriegsdienstverweigerung (EBCO) kam er am 30. Dezember wieder frei.

Rivdan Ceklik ist im September 1991 aus der Türkei nach Griechenland geflohen, da er nicht im Krieg in Diyarbakir (türkisch Kurdistan) eingesetzt werden wollte. Dort lebte er 18 Jahre als nicht anerkannter Flüchtling illegal und musste sich seinen Lebensunterhalt auf dem Schwarzmarkt (ohne Sozialversicherung) verdienen. 2002 wurde ihm die türkische Staatsangehörigkeit wegen seiner vor elf Jahren erfolgten Desertion aberkannt. Da seinem Antrag auf Asyl vermutlich nicht stattgegeben wird, besteht weiter die Gefahr der Abschiebung.

Zusammengestellt aus Meldungen aus ´t kann anders/NL Nr. 1 - Feb. 10 und Union pacifiste/F - Févr. 10. fn. Der Beitrag wurde veröffentlicht in: Connection e.V. und AG »KDV im Krieg« (Hrsg.): Rundbrief »KDV im Krieg«, Ausgabe April 2010

Stichworte:    ⇒ Asyl und KDV   ⇒ Flucht   ⇒ Griechenland   ⇒ Kriegsdienstverweigerung   ⇒ Türkei