Protestaktion in Sheikh Jarrah, Foto: Timo Vogt

Protestaktion in Sheikh Jarrah, Foto: Timo Vogt

Israel: "Sicherheit kann nicht auf den Leichen der Protestierenden aufgebaut werden!"

Aktionsbericht von Gush Shalom

(31.05.2010) Demonstration in Ashdod, 31.05.2010Mehr als 2.000, Junge wie Alte, versammelten sich vor dem Verteidigungsministerium in Tel Aviv zu einer spontanen Demonstration. Sie drückten ihren Ärger und Protest aus, nachdem Soldaten von „Eliteeinheiten“ der israelischen Streitkräfte (IDF) losgeschickt worden waren, um die Friedensflotte anzugreifen, die auf dem Weg nach Gaza war. Die Zahl der Getöteten und Verletzten unter den FriedensaktivistInnen auf den Booten bewies, dass es Ziel der Aktion war, alle einzuschüchtern und abzuschrecken, die versuchen wollen, in Zukunft die Blockade zu durchbrechen.

Die Demonstration war ungewöhnlich wegen des breiten Spektrums von Aktivisten, die aufgrund der Bilder der letzten Nacht teilnahmen. Seite an Seite standen Akivisten von Gush Shalom mit Mitgliedern von Peace Now, Leuten aus Meretz und Hadash, der Frauenkoalition und Anarchisten. Alle riefen gemeinsam: „Sicherheit kann nicht auf den Leichen der Protestierenden aufgebaut werden“.

Viele der Demonstranten hatten in der Vergangenheit an Aktionen teilgenommen, damit Essen, Medizin und Baumaterial durch die Sperren nach Gaza kommt unter dem Slogan „Brecht die Blockade!“ Sie folgten mit Sympathie dem Versuch aus verschiedenen Ländern, dies mit Friedensschiffen über das Meer umzusetzen.

“Bibi, Barak / an Euren Händen klebt das Blut der Aktivisten!” rief ein Plakat. Auf anderen stand: „Die Regierung führt uns alle in den Selbstmord!“, „Sie schießen auch auf die Protestierenden!“, „IDF / Terrorismus in Uniform!“ und „Schluss mit der Piraterie / Ja zum Frieden!“

Starke Kräfte der Polizei und der Grenzwachen wurden aufgeboten, um das Ministerium zu bewachen, offensichtlich aus der Angst heraus, dass die Protestierenden das Gebäude stürmen könnten. Aber es gab keine Gewalt, außer einigen Verhaftungen.

Einige Dutzende Protestierende kamen gerade aus Ashdod, wo sie an den Toren des Hafens demonstriert hatten, als der Angriff noch stattfand.

“Von der Blockade sind 1,8 Millionen Einwohner des Gazastreifens betroffen, Männer, Frauen und Kinder. Sie ist unmenschlich, unmoralisch und illegal und muss gebrochen werden“, sagte ein Aktivist von Gush Shalom gegenüber den vielen Medienvertretern, die über die Demonstration berichteten. „Es gibt keinen Zweifel daran, dass nach dieser Flotte noch mehr kommen werden und die Größe der Akionen zunehmen wird, bis die Führer von Israel realisieren, dass die Blockade viel mehr Israel schadet, als der Hamas.“

Gush Shalom: Security cannot be built - On the corpses of protesters! 31.05.2010. http://zope.gush-shalom.org/home/en/events/1275385769. Übersetzung: Rudi Friedrich

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