USA: Proteste gegen Haftbedingungen von Bradley Manning

(10.02.2011) Mehr als 50.000 Personen aus der ganzen Welt setzen sich mit einer online-Petition und einer öffentlichen Erklärung für Bradley Manning ein. Der 23-jährige Bradley Manning ist angeklagt, der Internetplattform WikiLeaks geheime Dokumente zugespielt zu haben. Ihm drohen mehrere Jahrzehnte Haft.

„Wenn Bradley Manning wirklich die Quelle ist, ist ihm die Nation zu Dank verpflichtet. Wir fordern den Ministerialbeauftragten für die Armee, John M. McHugh, und den Stabschef der Armee, General George W. Casey, Jr., dazu auf, den Obergefreiten Manning aus der Untersuchungshaft zu entlassen und die Anklagen gegen ihn fallen zu lassen“, schreiben die UnterzeichnerInnen in der Erklärung „Wir stehen zu Bradley Manning“.

Bradley Manning befindet sich seit acht Monaten in Untersuchungshaft in Quantico. Sein Anwalt Coombs schreibt, dass sein Mandant der einzige Inhaftierte in Quantico ist, der aufgrund des Befehls „zur Beobachtung zur Verhinderung von Verletzungen“ den schärfsten Haftbedingungen unterliegt. Er befindet sich dadurch praktisch in Isolationshaft. „Die Aufhebung dieser Haftbedingungen“, so Courage to Resist, „würde Bradley erlauben, sich wirklich körperlich zu bewegen, nachts ohne Unterbrechung zu schlafen und nicht mehr isoliert zu sein. Wir fordern keine ‚Sonderbehandlung‘, wir fordern das sofortige Ende der Sonderbehandlung.“

Besorgnis um die Menschenrechte von Manning wurden auch von anderen Organisationen geäußert. Amnesty International schrieb an Verteidigungsminister Gates und drängte auf eine Prüfung der Haftbedingungen von Manning. Ein ehemaliger Leiter des Quantico-Gefängnisses stellte Fragen zu den ungewöhnlichen Haftbedingungen. Sie wurden auch in einem Pressebriefing des Weißen Hauses erwähnt. Der UN-Berichterstatter zu Folter untersucht den Fall.

Quelle und weitere Informationen: Bradley Manning Support Network. 28. Januar 2011. www.couragetoresist.org. Der Beitrag wurde veröffentlicht in: Connection e.V. und AG »KDV im Krieg« (Hrsg.): Rundbrief »KDV im Krieg«, Ausgabe Februar 2011

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