Aus der Arbeit von Connection e.V.

April bis Juni 2011

von Franz Nadler und Rudi Friedrich

André Shepherd in Stuttgart und Köln

Zum diesjährigen Ostermarsch sprach der US-Deserteur André Shepherd in Stuttgart und Köln. Über Stuttgart berichtete Thomas Trueten: „Der Auftakt des zentralen Ostermarsches der Friedensbewegung Baden-Württemberg fand mit hunderten TeilnehmerInnen beim Deserteursdenkmal am Theaterhaus auf dem Pragsattel in Stuttgart statt. Unter anderem sprach dort der US-Kriegsverweigerer und Deserteur André Shepherd über seine Entscheidung, sich von seiner Einheit abzusetzen und zum Deserteur zu werden. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge lehnte kürzlich seinen Antrag auf Asyl in Deutschland ab. Der Fall Shepherd wurde im November 2008 bekannt, nachdem Shepherd mit Unterstützung von Kriegsdienstverweigerungsnetzwerken an die Öffentlichkeit ging und seine Geschichte erzählte. Der damals 31-Jährige war als Hubschraubermechaniker für die Reparatur und Wartung von Apache-Kampfhubschraubern der US-Armee zuständig, wobei er von September 2004 bis Februar 2005 auch im Irak eingesetzt wurde.“

In Köln nahm André an einer Demonstration der Motorradfahrer/innen ohne Grenzen teil und sprach vor einer beeindruckenden Kulisse der Kundgebungsteilnehmerinnen.

Nach der Ablehnung des Asylantrages durch das Bundesamt für Migration reichte André Shepherd Klage gegen den Bescheid ein. Das Verfahren ist jetzt anhängig beim Verwaltungsgericht München. Derzeit wird die Klage durch den Rechtsanwalt begründet.

Connection e.V. auf internationaler Konferenz

Vom 17. bis 26. Mai nahm Rudi Friedrich für Connection e.V. an der Internationalen Ökumenischen Friedenskonvokation statt, die in Kingston (Jamaika) stattfand. Gemeinsam mit Yohannes Kidane von der Eritreischen Antimilitaristischen Initiative und Rachel Brett vom Quaker UN Office (Genf) konnte er dort weitere internationale Kontakte aufnehmen. Zusammen führten die Aktiven auch eine Arbeitsgruppe zu „Kriegsdienstverweigerung und Asyl“ durch und brachten erfolgreich ihre Forderungen in die Abschlusserklärung der mit 1.000 TeilnehmerInnen besuchten internationalen Konferenz ein: „Kirchen haben auf allen Ebenen die Verantwortung, das Recht auf Wehrdienstverweigerung aus Gewissensgründen zu unterstützen und zu schützen und denjenigen Asyl anzubieten, die sich Militarismus und bewaffneten Konflikten entgegenstellen und widersetzen.“ Die Teilnahme und Durchführung der Konferenz war finanziell unterstützt worden durch den Dekadefonds der EKHN. Yohannes Kidane berichtete auf den Seiten 5 und 6 des Rundbriefes.

Unterstützung für Verweigerer aus der Türkei und Ägypten

Vor wenigen Tagen riefen wir noch einmal zur Unterstützung des türkischen Kriegsdienstverweigerers İnan Süver auf. Er war zwischenzeitlich aus dem Gefängnis geflohen, worauf ihm das Militär schon jetzt eine vorzeitige Entlassung aus seiner 25-monatigen Haft verweigerte. So wird er zumindest bis Juni 2012 in Haft bleiben. Aber nicht nur das. Ihm droht auch noch eine erneute und damit vierte Verurteilung wegen seiner Verweigerung. Ausführlich berichten wir darüber im Rundbrief. Wir bitten darum, ihm Postkarten bzw. Briefe zur Unterstützung zuzusenden.

Über die Verurteilung des ägyptischen Kriegsdienstverweigerers Maikel Nabil Sanad hatten wir bereits im letzten Rundbrief berichtet. Er war wegen militärkritischer Veröffentlichungen in seinem Blog zu drei Jahren Haft verurteilt worden. Wir bereiten nun für ihn gemeinsam mit der War Resisters‘ International und der DFG-VK Hessen einen internationalen Aktionstag vor, der am Freitag, den 9. September, stattfinden wird.

Website - online-Ausgaben

Den BezieherInnen des Rundbriefes bieten wir die Möglichkeit, den Rundbrief auch online in einem durch Passwort geschützten Bereich einzusehen. Der Zugang ist möglich über ein kleines Formular auf www.Connection-eV.org. Dort setzen Sie bitte im Feld „Name“ Ihren Vor- und Nachnamen wie auf dem Adressetikett ein und im Feld „Passwort“ die auf dem Adressetikett genannte Nummer. Gerne können wir Ihnen auf Anfrage in Zukunft den Rundbrief auch ausschließlich online zustellen.

Übrigens: Aktuelle Kampagnen und auch eine Vielzahl aktueller Kurzmeldungen stellen wir online zur Verfügung. Damit wollen wir ermöglichen, dass frühzeitig z.B. auf Inhaftierungen von VerweigerInnen reagiert werden kann, z.B. in der Türkei oder Israel. Die Beiträge finden sich bei uns in aller Regel auch in der Originalsprache.

Urlaub bei Connection e.V.

Vom 27. Juni bis zum 15. Juli wird das Büro von Connection e.V. für die Urlausbzeit geschlossen sein. Danach geht es wieder mit neuem Schwung weiter.

Der Beitrag wurde veröffentlicht in: Connection e.V. und AG »KDV im Krieg« (Hrsg.): Rundbrief »KDV im Krieg«, Ausgabe Juni 2011

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