Don Quichottes gesucht

Ein Aufruf zur Verweigerung des Kopfgeldzwangs der Türkei

Wer nicht den nationalistischen Wahnvorstellungen verfallen ist, teilt als "Auslandstürke" auch die militaristische Sichtweise des türkischen Staates nicht. Man empfindet das Wesen dieser Regelung vielmehr als einen gewaltigen Erpressungsversuch. Es geht schlicht um ein Kopfgeld für "Auslandstürken", auch wenn dabei so schön matriarchalisch vom "Mutterland" gefaselt wird. Diejenigen die sich dem entgegenstellen, stoßen vereinzelt auf die Unterstützung engagierter Menschen. Doch diese Kopfgeld-Problematik ist keine Privatangelegenheit, sie muss endlich an die Öffentlichkeit.

Da der Einfluss des türkischen Staates über nationalistische Medien und Lobbyvereine auch hierzulande nicht zu unterschätzen ist, könnte der Kampf einzelner "Auslandstürken" gegen das mächtige Militär als Beschäftigungstherapie eines Don Quichotte erscheinen. Dennoch gilt: Es gib kein richtiges Leben im falschen, und eine kritische Haltung insbesondere der betroffenen "Auslandstürken" gegen die Kopfgelderpressung der Türkei würde sich mehr als lohnen.

Eine langfristige Kampagne der "Auslandstürken" gegen die Kopfgelderpressung der Türkei ist nicht nur eine solidarische Haltung gegenüber den vielfältigen Widerstandsformen der Kriegsdienstverweigerer in der Türkei, sondern auch ein längst notwendiger Schritt für die eigenen Interessen als "Auslandstürken"!

Weder einen Cent noch eine Sekunde für den türkischen Staat und sein Militär! Das ist die richtige Haltung.

Es fehlt noch an Mitstreitern! "Türkische Männer" als "Don Quichottes" sind gesucht!

Solidarität mit Halil Savda, Osman Murat Ülke und anderen Kriegdienstverweigerern auf der ganzen Welt!

Askerkacagi Memet

 

Kontakt: gegen_kopfgelderpressung(at)gmx(Punkt)de

Der Beitrag erschien in: Connection e.V. und AG "KDV im Krieg" (Hrsg.): Rundbrief »KDV im Krieg«, November 2007.

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