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Veranstaltungsangebot: Kriegsdienstverweigerung in Südkorea

Für den Zeitraum vom 20.-29. April 2015

von Connection e.V., Deutsche Ostasienmission e.V. und Bildungswerk der DFG-VK Hessen

(16.02.2015) Etwa 700 Kriegsdienstverweigerer sind in Südkorea in Haft. Die Aktiven der dort aktiven Gruppe World Without War wollen dies ändern und suchen dafür internationale Öffentlichkeit und Unterstützung. Sie werden im April in Deutschland sein und stehen vom 20.-29. April 2015 für Veranstaltungen zur Verfügung. 

Südkorea ist eine wirtschaftliche Macht in Ostasien und Verbündeter der USA. Die seit Ende des Koreakrieges 1953 bestehenden Spannungen mit Nordkorea benutzt die südkoreanische Regierung, um die Militarisierung und ein striktes Militärsystem aufrecht zu erhalten. Das Land hält bei 50 Millionen Einwohnern eine Armee von 685.000 Männern und Frauen und hat damit die fünftgrößte Armee der Welt. Alle Männer sind militärdienstpflichtig und müssen zwischen 21 und 24 Monaten Dienst in der Armee ableisten. Es gibt kein Recht auf Kriegsdienstverweigerung.

Alle, die die Militarisierung in Korea in Frage stellen, zahlen einen hohen Preis. So werden Kriegsdienstverweigerer in aller Regel zu 18 Monaten Haft verurteilt und in der Gesellschaft diskriminiert. Lange war deren Situation in Europa völlig unbekannt. Erst seit dem Entstehen einer politischen Kriegsdienstverweigerungsbewegung im Jahre 2000 und den ersten öffentlichen Verweigerungen von nicht-religiösen Verweigerern zeichneten sich Veränderungen ab. Es gab wichtige Entscheidungen des Menschenrechtskomitees der Vereinten Nationen, mit denen Südkorea aufgefordert wurde, die Kriegsdienstverweigerung zu legalisieren. Tatsächlich gab es allerdings keine grundsätzlichen Änderungen. „Zwischen 2004 und 2012 waren durchschnittlich mehr als 660 Verweigerer in Haft,“ berichtete im September 2014 der mennonitische Pastor Kyong-Jung Kim. „Damit ist Südkorea der Staat, in dem am meisten Kriegsdienstverweigerer überhaupt inhaftiert sind.“

Unsere ReferentInnen

Myungjin Moon und Yeo-ok Yang sind aktiv in der Gruppe World Without War. Die Organisation gründete sich 2003 und ist dem Pazifismus und Antimilitarismus verpflichtet. Zunächst begann die Organisation Kriegsdienstverweigerer zu unterstützen und weitete die Arbeit später aus. Derzeit gibt es drei Schwerpunkte: Kriegsdienstverweigerung, Programm zur Gewaltfreiheit und eine Kampagne gegen Kriegsprofiteure.

Myungjin Moon verweigerte aus pazifistischen Gründen und war 2011 und 2012 inhaftiert. Sein Fall wurde von Amnesty International aufgegriffen. Er arbeitet derzeit bei Deul, einem Zentrum für Menschenrechtsausbildung in Seoul.

Yeo-ok Yang ist seit 2006 Friedensaktivistin und derzeit tätig im Koordinationsteam von World Without War. Sie ist dort insbesondere verantwortlich für die Arbeit zur Kriegsdienstverweigerung.

Beide ReferentInnen werden die Veranstaltungen in englischer Sprache durchführen.

Schwerpunkte der Veranstaltung

Auf den Veranstaltungen wird Yeo-ok Yang wird deutlich machen, wie der Kriegszustand in Korea und die Teilung des Landes zur Militarisierung benutzt wird, welche Aktivitäten es von der Friedensbewegung in Südkorea gibt und wie sich die Kriegsdienstverweigerungsbewegung entwickelt hat. Myungjin Moon wird über seine Erfahrungen als Kriegsdienstverweigerer berichten und Hintergründe aufzeigen.

Zur Organisation

Trägerorganisation der Veranstaltungsreihe sind Connection e.V., die Deutsche Ostasienmission (DOAM) und das Bildungswerk der DFG-VK Hessen. Die Koordination der Veranstaltungsreihe wird über Connection e.V. erfolgen. Für die Veranstaltungen werden Flugblätter und Plakate vorbereitet.

Gruppen und Organisationen, die gegen einen festen Beitrag von 300 Euro pro Veranstaltungsort eine Veranstaltung vor Ort organisieren wollen, bitten wir bis zum 3. März 2015 um Rückmeldung. In dem Beitrag enthalten sind ein festes Kontingent an Flugblättern und Plakaten, das Honorar und die Fahrtkosten der ReferentInnen. Die Gruppen vor Ort sind verantwortlich für die lokale Organisation, Unterkunft und Verpflegung. Leider ist es uns nicht möglich, eine/n ÜbersetzerIn englisch-deutsch für die Veranstaltungen zu stellen. Wir bitten daher zu beachten, dass auch dies Teil der Vorbereitungsarbeit vor Ort ist.

Connection e.V., Deutsche Ostasienmission und Bildungswerk der DFG-VK Hessen, News vom 16. Februar 2015

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