Israel: Tanya Golan schließt sich der Verweigerungsaktion von Tair Kaminer an
(30.01.2016) Am Sonntag, den 31. Januar 2016, wird Tair Kaminer um 12.00 Uhr erneut zum Rekrutierungsbüro gehen, um ihre Absicht zu bekräftigen, den Dienst in den Israelischen Verteidigungsstreitkräften (IDF) zu verweigern. Sie war bereits 20 Tage im Militärgefängnis inhaftiert.
Dieses Mal wird sich die 19-jährige Tanya Golan aus Beit Shean anschließen. Sie hatte die Kampagne von Tair begleitet und nun entschieden, ihre Kriegsdienstverweigerung ebenfalls öffentlich zu machen. Beide gehen davon aus, dass sie vor Gericht gestellt und zu einer Haftstrafe verurteilt werden.
Am Sonntag werden Dutzende ihren Weg zum Rekrutierungsbüro begleiten, ihre Freilassung einfordern sowie ein Ende der Besatzung.
Anfang Januar 2016 hatte die 19-jährige Tair Kaminer aus Tel Aviv, die bei den Pfadfindern einen Freiwilligendienst ableistete, eine dreiwöchige Haftstrafe im Militärgefängnis angetreten, weil sie sich weigert, Dienst in der israelischen Armee zu leisten, die die Besatzung aufrecht erhält. Ihre Verweigerung wurde über die Sozialen Medien bekannt und hatte Hunderte von Beiträgen zur Folge, die Hunderttausende in Israel und weltweit verfolgten. Über ihre Inhaftierung wurde in den Medien auf internationaler Ebene berichtet. Auch das britische Parlament diskutierte darüber, als die Abgeordnete Caroline Lucas ihre sofortige Freilassung einforderte.
Tair Kaminer: "Uns wurde immer erzählt, dass es keinen anderen Weg gäbe, als mit militärischen Mitteln vorzugehen. Ich aber glaube, dass dies die destruktivste Methode ist und es Alternativen gibt. Ich möchte uns alle daran erinnern, dass wir andere Möglichkeiten haben: Verhandlungen, Frieden, Optimismus und den echten Wunsch, als Gleiche in Freiheit und Sicherheit zu leben."
Tanya Golan: "Es gibt Personen, die von der Fortsetzung des israelisch-palästinensischen Konfliktes profitieren. Sie werden niemals die finanzielle Kontrolle über die bewaffneten Gebiete aufgeben. Ich weigere mich, Teil einer Organisation zu sein, die eine rassistische, faschistische, diskriminierende und unterdrückerische Politik ausübt."
Die Demonstration wird von Mesarvot organisiert, einer neuen politischen VerweigerInnengruppe, die in Kontakt steht mit allen UnterzeichnerInnen vergangener öffentlicher Verweigerungserklärungen, Initiativen und Verweigerern der letzten Jahre, um gemeinsam zu arbeiten. An der Demonstration werden unter anderem die UnterzeichnerInnen der öffentlichen Verweigerungserklärung 2014 und die Organisation Unity teilnehmen.
Mesarvot: Pressemitteilung vom 30.1.2016. Weitere Informationen bei Mandy: 00972-526672026, mandycrtnr(at)gmail.com, oder Noa: 00972-523872231. Übersetzung: rf
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