Protest zur Ausstellungseröffnung im Ledermuseum
Eritreische Antimilitaristische Initiative fordert ein Ende der Diktatur
(23.04.2006) Pressemitteilung vom 23. April 2006
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Anlässlich der Eröffnung der Ausstellung "Massawa - Perle am Roten Meer" am 22. April 2005 im Ledermuseum in Offenbach forderten gestern die Eritreische Antimilitaristische Initiative und die eritreische Menschenrechtsinitiative Snitselam bei einer Aktion vor dem Museum "die sofortige Einführung demokratischer Strukturen in Eritrea auf Basis der vollen Anerkennung der Menschenrechte".
Connection e.V. hat die Eritreische Antimilitaristische Initiative in den vergangenen Jahren bei ihrer Forderung nach Anerkennung der Kriegsdienstverweigerung als Asylgrund unterstützt.
Die Initiative hält die Ausstellung für heuchlerisch. In dem von der Gruppe verteilten Flugblatt hieß es dazu: "Eritrea besitzt eine reiche historische und kulturelle Erbschaft. Aber wir wollen deutlich sagen, dass die Regierung niemals das Interesse hatte, dieses Erbe zu bewahren."
Das eritreische Konsulat hatte die Fotoausstellung dem Ledermuseum zur Verfügung gestellt. Der Protest der etwa 25 Teilnehmer der Aktion richtete sich insbesondere an den Botschafter von Eritrea, der zur Ausstellungseröffnung geladen war. Abraham Mehreteab von der Initiative erklärte: "Mit kulturellen und historischen Ausstellungen und Veranstaltungen versucht das Regime, die Menschenrechtsverletzungen zu verschleiern. Das mag einige täuschen. Die Ausstellung kann aber nicht die Realität in Eritrea ändern. Die Regierung stehe bei zahlreichen Menschenrechtsorganisationen ganz oben auf der Liste derjenigen, die Demokratie und Freiheit missachten".
Connection e.V. bedauert sehr, dass das Ledermuseum und der Oberbürgermeister Horst Schneider für eine Ausstellung dieses Unrechtsregimes ohne Kritik zur Verfügung stehen. Hier wären deutliche Worte gegen die zahlreichen Menschenrechtsverletzungen notwendig gewesen.
gez. Franz Nadler
Connection e.V., Pressemitteilung vom 23. April 2006. Der Beitrag erschien in: Connection e.V. und Eritreische Antimilitaristische Initiative (Hrsg.): Broschüre "Gegen Krieg und Diktatur in Eritrea", Offenbach/Main, Mai 2006. Wir danken für die finanzielle Förderung durch den Katholischen Fonds, den Evangelischen Entwicklungsdienst, der Aktion Selbstbesteuerung e.V. (asb) sowie dem Fonds der EKHN "Dekade zur Überwindung der Gewalt.
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