Rudi Friedrich und Talib Richard Vogl

Rudi Friedrich und Talib Richard Vogl

Krieg? Ohne uns! – Desertion und Militärstreik im I. Weltkrieg

Angebot für eine Szenische Lesung

von Connection e.V.

(21.06.2018) Connection e.V. bietet für den Herbst 2018 eine Veranstaltung in Form einer Szenischen Lesung mit dem Titel „Krieg? Ohne uns! – Desertion und Militärstreik im I. Weltkrieg“ an.

Wir wollen in einer etwa 75-minütigen Szenischen Lesung denjenigen Raum geben, die sich mit ihrer Desertion oder auf andere Art und Weise gegen den I. Weltkrieg wandten. Mit Texten u.a. von Dominik Richert, Ernst Toller, Wilhelm Lehmann und Richard Stumpf, mit Gedichten, Liedern und Musik werden wir ihren Erlebnissen, Gedanken, Motiven und Konsequenzen nachgehen, auch mit Verweis auf die aktuelle Bedeutung.

In Deutschland war 1914 die Kriegsdienstverweigerung so gut wie unbekannt. Trotz einer anfänglichen Kriegsbegeisterung entzogen sich aber zunehmend Rekruten und Soldaten der Beteiligung am I. Weltkrieg. Zum Ende hin gab es massenhafte Desertionen und Militärstreiks gegen die Fortführung des Krieges. In den Marinehäfen traten Soldaten in den Streik. Zwischen 750.000 und 1 Mio. entzogen sich auf unterschiedlichste Art dem Dienst oder verschwanden in der Etappe. Es war eine der ersten Massendesertionen, die sich gegen die Weiterführung eines Krieges richtete.

Der I. Weltkrieg hatte am 28. Juli 1914 mit der Kriegserklärung Österreich-Ungarns an Serbien begonnen und endete am 11. November 1918. Auf der einen Seite standen vor allem Deutschland, Österreich-Ungarn und das Osmanische Reich, auf der anderen Frankreich, Großbritannien, Russland, Serbien und die USA. Insgesamt beteiligten sich 40 Staaten an diesem Krieg, 70 Millionen Soldaten standen unter Waffen. Insbesondere zwischen Frankreich und Deutschland entwickelte sich eine Material- und Menschenschlacht. Für die Soldaten wurden die über Jahre hinweg industrialisiert geführten Gefechte in den Schützengräben zur alltäglichen Realität. Fast zehn Millionen Soldaten starben, die Anzahl der zivilen Opfer wird auf weitere sieben Millionen geschätzt.

Die Desertionen und der Streik der Soldaten im I. Weltkrieg waren zum ersten Mal eine breite Bewegung gegen den Krieg. Daran anknüpfend gab es in der Weimarer Republik eine intensive Diskussion über Strategien der Kriegsdienstverweigerung und andere Möglichkeiten des Widerstandes gegen Krieg. Die War Resisters‘ International wurde aufgrund der Erfahrungen von Kriegsdienstverweigerern im I. Weltkrieg 1921 gegründet. In nachfolgenden und aktuellen Kriegen hat die Verweigerung der Beteiligung am Krieg immer wieder hohe Bedeutung. Die Erfahrungen des I. Weltkrieges zeigen, dass Kriegsdienstverweigerer und Deserteure damals wie heute Unterstützung und Schutz brauchen.

Die Szenische Lesung wird von Rudi Friedrich (Trompete, Lautpoesie, Lesung) sowie von Talib Richard Vogl (Gitarre, Lautpoesie, Lesung) gestaltet. Nach der Szenischen Lesung wird es die Möglichkeit für Fragen oder Diskussion geben.

Veranstaltungen können gegen einen Unkostenbeitrag von 400 € gebucht werden. In dem Beitrag enthalten sind 500 Flyer oder Postkarten, 30 Plakate, Fahrtkosten der Referenten sowie Honorar. Eine Unterkunft muss gegebenenfalls von den VeranstalterInnen zur Verfügung gestellt werden.

Als Zeitraum für die Veranstaltungen kommen folgende Termine in Frage:

18.-23. September: Jeweils Dienstag und Freitag bis Sonntag

28. September – 14. Oktober 2018: für alle Tage

16. Oktober – 30. Oktober: Jeweils Dienstag und Freitag bis Sonntag

2. November (Freitag)

6. November (Dienstag)

Connection e.V.: News vom 21. Juni 2018

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