Foto: Manfred Rößmann

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75 Jahre nach Hiroshima und Nagasaki

Einsatz von Atomwaffen verweigern

von Pax Christi Bonn und Connection e.V.

(05.08.2020) Am 6. August 2020 jährt sich zum 75. Mal der Atombombenabwurf auf Hiroshima. Nur wenige Tage danach wurde mit einer weiteren Atombombe auch Nagasaki zerstört. Überlebende der Atombombenabwürfe, die Hibakusha aus Japan, fordern anlässlich diesen Tages, die „Unterstützung für die Doktrin der nuklearen Abschreckung aufzugeben und den Atomwaffenverbotsvertrag sowohl zu unterzeichnen als auch zu ratifizieren.“ (…mehr) Bislang weigert sich die deutsche Bundesregierung jedoch, dieser Aufforderung nachzukommen.

In Deutschland sind auf einem Fliegerhorst der deutschen Luftwaffe in Büchel Atomwaffen der USA stationiert. Unter dem Stichwort der nuklearen Teilhabe der Bundesrepublik Deutschland werden Tornados der Bundeswehr mit diesen Waffen für den Einsatz bestückt. Neue F-18 Bomber sollen angeschafft werden, um auch weiterhin diesen Einsatz zu ermöglichen. „Atomwaffeneinsätze sind jedoch völkerrechts- und grundgesetzwidrig“, so heute Armin Lauven von Pax Christi Bonn. „Damit sind auch die Bereithaltung von Atombomben und alle unterstützenden Vorbereitungsleistungen für deren mögliche Einsätze rechtswidrig.“

Rudi Friedrich vom Kriegsdienstverweigerungs-Netzwerk Connection e.V. erklärte heute dazu: „Vielfach erleben wir in aktuellen Kriegen, dass Soldaten und Soldatinnen ihr Handeln genau dann hinterfragen, wenn sie sich an Verbrechen eines Krieges beteiligen sollen. Dazu gehört ganz sicher ein Atomwaffeneinsatz. Daher begrüßen wir die Initiative, die Tornado-Pilot*innen des Taktischen Luftwaffengeschwaders 33 am Atombombenstandort Büchel zur Verweigerung an der nuklearen Teilhabe aufzurufen. Gerade angesichts des Hiroshima-Tages bekommt dies aktuelle Bedeutung.“ (…mehr)

In einem Aufruf hatten im Juni 2020 mehr als 130 Personen und 20 Organisationen an die Pilot*innen appelliert, „Ihren Vorgesetzten gegenüber zu erklären, dass Sie sich an der Unterstützung der nuklearen Teilhabe aus Gewissensgründen nicht mehr beteiligen wollen. Sie können Ihre direkte Mitwirkung aufkündigen und so dazu beitragen, dass in einem ersten Schritt zu einer atomwaffenfreien Welt die Atomwaffen aus der Bundesrepublik abgezogen werden.“

Der Aufruf an die Tornado-Pilot*innen sowie weitere Informationen: www.koeln.paxchristi.de/meldungen/view/5833016278515712

Termine zum Hiroshima-Gedenktag am 6. August 2020: www.friedenskooperative.de/termine

Connection e.V. und Pax Christi Bonn: Pressemitteilung vom 5. August 2020. Der Beitrag wurde veröffentlicht in: Connection e.V. (Hrsg.): Rundbrief »KDV im Krieg«, Ausgabe November 2020.

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