Arbeit von Connection e.V.
September bis November 2021
Szenische Lesung Run Soldier Run
Nach langer Vorbereitung konnten nun endlich Rudi Friedrich und der Gitarrist Talib Richard Vogl zwei Veranstaltungen mit ihrem Programm Run Soldier Run durchführen. Eine fand in der Neuwagenmühle in Rheinland-Pfalz statt, die andere auf der Tagung „We shall overcome“ in Gammertingen (Baden-Württemberg). In beiden Fällen war das Publikum sehr angetan von der Präsentation von vier Geschichten von Kriegsdienstverweigerern aus den USA, der Ukraine, der Türkei und Eritrea. Sie haben eine Collage aus Texten, Liedern, Dialogen und Szenen zusammengestellt. Damit können sie sehr eindrücklich die Motive der Verweigerer, ihre Gedanken und Erlebnisse und die dahinter stehenden Geschichten darstellen.
Wir wissen natürlich von der angespannten Situation aufgrund der Corona-Lage, hoffen aber fest auf bessere Zeiten im nächsten Jahr. Und so bieten wir ab 2022 Veranstaltungen mit dem neuen Programm von Rudi Friedrich und Talib Richard Vogl an. Wer eine Veranstaltung buchen möchte, melde sich dazu bitte bei uns oder über https://de.Connection-eV.org/RunSoldierRun.
Über den Link sind auch weitere Informationen zur Veranstaltung zu finden. Das Programm der Veranstaltung steht zum Download zur Verfügung. Und auch ein Video-Trailer findet sich dort, um mal einen Eindruck zu bekommen.
Lobbyarbeit zur Türkei
Im aktuellen Rundbrief (…mehr) haben wir Dokumente zur Lobbyarbeit für die Kriegsdienstverweigerer zusammengestellt. Hier geht es vor allem darum, das Ministerkomitee des Europarates zu einer weiteren klaren Stellungnahme gegenüber der türkischen Regierung zu bewegen. Das Ministerkomitee ist dafür verantwortlich, dass die Urteile des Europäischen Gerichtshofes für Menschenrechte umgesetzt werden und hat daher für diese Verfahren und für die betroffenen Kriegsdienstverweigerer große Bedeutung.
Darüber hinaus konnten wir die Lobby-Arbeit mit Abgeordneten aus Landtagen, Bundestag und des Europaparlaments fortsetzen. Ein Ergebnis ist eine Veranstaltung, die am 10. Dezember diesen Jahres online stattfinden wird (…mehr). Hinzu kam ein Gespräch mit Vertreter*innen des Menschenrechtskomitees der Vereinten Nationen. Über die Arbeit zur Türkei berichten wir auch regelmäßig auf unserer Website (https://de.Connection-eV.org/CO_Turkey).
Solidarität mit dem ukrainischen Pazifisten Ruslan Kotsaba
Am 17. September 2021 führten wir erneut in Mainz eine Aktion für den ukrainischen Pazifisten, Journalisten und Kriegsdienstverweigerer Ruslan Kotsaba durch. Das Mitglied der Ukrainischen Pazifistischen Bewegung hatte 2015 ein Video veröffentlicht, in dem er den Krieg in der Ost-Ukraine verurteilte. In einem ersten Strafverfahren war er bereits verurteilt worden und 524 Tage in Haft. Nach einer internationalen Solidaritätskampagne wurde er 2016 vom Berufungsgericht freigesprochen und aus der Haft entlassen. Der Freispruch wurde jedoch aufgehoben und das Verfahren Ende 2020 erneut aufgenommen. Die Neuaufnahme des Verfahrens stellt eine politisch motivierte Verfolgung dar, die sofort beendet werden muss.
Wir finden ja, dass es eine gute Idee war, gemeinsam mit der War Resisters‘ International und dem Europäischen Büro für Kriegsdienstverweigerung einen internationalen Aktionstag dazu auszurufen. Aber das Interesse war leider sehr gering. So gab es nur an wenigen weiteren Orten Aktionen für Ruslan Kotsaba. Es braucht offensichtlich mehr Vorbereitung, damit es größere internationale Wirksamkeit entfalten kann.
Im Verfahren von Ruslan Kotsaba wurden am 20. September weitere Zeugen gehört. Das Verfahren wird fortgesetzt. Aktuelle Informationen stellen wir unter https://de.Connection-eV.org/ruslankotsaba zur Verfügung.
Franz Nadler und Rudi Friedrich: Arbeit von Connection e.V., 10. November 2021. Der Beitrag wurde veröffentlicht in: Connection e.V. (Hrsg.): Rundbrief »KDV im Krieg«, Ausgabe November 2021
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