Shahar Perets, Photo: Oren Ziv, Magazine +972

Shahar Perets, Photo: Oren Ziv, Magazine +972

Israel: Ich wurde erneut zu 30 Tagen Haft verurteilt

Shahar Perets bittet um Unterstützung

(07.12.2021) Hallo, 

Ich bin es, Shahar. Für diejenigen unter Ihnen, die meine Geschichte nicht kennen: Ich bin 19 Jahre alt und komme aus Kfar Yona, Israel. Anfang dieses Jahres habe ich erklärt, dass ich mich dem Dienst in der israelischen Armee verweigere, weil ich nicht bereit bin, mich an Israels Besatzungs- und Apartheidspolitik in den palästinensischen Gebieten zu beteiligen. Als Reaktion auf meine Verweigerung wurde ich in ein Militärgefängnis eingewiesen, wo ich drei Haftstrafen von insgesamt 58 Tagen verbüßte. Letzten Sonntag wurde ich zu weiteren 30 Tagen Gefängnis verurteilt.

Die Armee wird mich weiterhin zu Gefängnisstrafen verurteilen. Aber nichts kann meinen Geist brechen oder meine Meinung ändern. Ich habe schon sehr früh beschlossen, dass ich keine Soldatin der Besatzung werden und meinen palästinensischen Freund*innen nichts antun werde. Heute schreibe ich diesen Brief, um Euch um Hilfe und Solidarität zu bitten.

Im letzten Jahr hat die Zahl der Verweigerer zugenommen. Ich bin nicht allein. Eran Aviv, ein weiterer Verweigerer, hat seine sechste Haftstrafe von insgesamt 114 Tagen verbüßt. Oren Feld, der den Reservedienst verweigert hat, wurde für 14 Tage inhaftiert. Wir alle, die verweigern, leiden unter den sich verschlechternden Bedingungen in den Militärgefängnissen. Wie ich bereits in meinem letzten Bericht schrieb, durfte ich keine Schreibutensilien mit ins Gefängnis bringen und nichts schreiben, ohne dass die Gefängnisbehörden dies überwachen.

Außerdem bat ich um einen Arztbesuch, weil ich Physiotherapie benötige, aber meiner Bitte wurde nicht entsprochen. Bis heute habe ich noch immer keinen Termin beim Arzt. Da ich als Teil des Militärsystems gelte, kann ich auch in meiner Zeit zu Hause keinen Arzt aufsuchen.

Ich habe das Glück, Mesarvot und das Refuser Solidarity Network an meiner Seite zu haben. Sie sorgen dafür, dass meine Rechte im Gefängnis nicht verletzt werden. Ich habe einen Rechtsbeistand, der bereits in Kontakt mit den Gefängnisbehörden steht, um sicherzustellen, dass ich meine Rechte in vollem Umfang wahrnehmen kann. Das ist eine unglaubliche Hilfe für mich während meiner Haftstrafe, die mit jeder Straferneuerung nur noch länger wird. Das Wissen, dass es eine Gemeinschaft von Verweigerern gibt, die mich und die anderen unterstützt, ermöglicht es mir, meinen Kampf gegen die Besatzung fortzusetzen.

Jetzt brauchen wir mehr denn je Ihre Hilfe, um unsere Bewegung zu unterstützen. Wir brauchen 25.000 Dollar, um unsere Arbeit bis zum nächsten Jahr fortzusetzen - werden Sie heute spenden? Wir zählen auf Sie, damit wir unsere wichtige Arbeit fortsetzen können. Mit Ihrer Großzügigkeit kann unsere Gemeinschaft der Verweigerer wachsen und wir können weiterhin Jugendliche schützen, die sich weigern, sich mitschuldig zu machen und die auf der richtigen Seite der Gerechtigkeit stehen.

In Solidarität, Shahar

Schreiben Sie Shahar Perets

Spenden erbeten über https://app.moonclerk.com/pay/pe97jlkjood

Shahar Perets: Nachricht vom 7. Dezember 2021. Quelle: https://www.refuser.org/refuser-updates

Stichworte:    ⇒ Israel   ⇒ Kriegsdienstverweigerung   ⇒ Strafverfolgung