Israel: Shahar und Evyatar sind endlich frei

Mehr als 120 Tage im Gefängnis wegen Kriegsdienstverweigerung

von Refuser Solidarity Network

(09.02.2023) Wir freuen uns, mitteilen zu können, dass Shahar Schwartz und Evyatar Moshe Rubin nach mehr als 120 Tagen Haft endlich vom Militärdienst befreit wurden!

Shahar (18 Jahre) und Evyatar (19 Jahre), die die sich als Kriegsdienstverweigerer weigern, an Kriegsverbrechen der Besatzungsarmee teilzunehmen, und die während der gesamten Zeit von Mesarvot unterstützt wurden, erhielten eine Befreiung vom israelischen Militär wegen „schwerwiegendem Fehlverhalten“.

Wir möchten unseren internationalen Unterstützer*innen für die Solidarität und Hunderte von Unterstützungsschreiben danken, die sie den Verweigerern in ihrer Zeit im Gefängnis geschickt haben.

Nach der Entscheidung und 130 Tagen Militärgefängnis erklärte Shahar Schwartz:

"Ich bin froh, dass die langen Monate im Gefängnis vorbei sind, in denen ich aus nächster Nähe erfahren habe, wie es ist, seine Freiheit zu verlieren. Diese Erfahrung hat mich in meinem Widerstand gegen das von der israelischen Armee in den palästinensischen Gebieten durchgesetzte räuberische Regime nur bestärkt, und ich bin nach wie vor der Meinung, dass man sich der Unterdrückung widersetzen sollte, selbst wenn es einen persönlich etwas kostet."

Evyatar Moshe Rubin erklärte nach 122 Tagen Militärgefängnis:

"In einer Zeit, in der der Zugang zu Informationen so weit verbreitet ist, wird die Verweigerung zu einem immer mächtigeren Instrument. Für mich ist der große Kampf um Israel ein Kampf um Informationen - wenn nur jeder die Wahrheit über die Geschichte dieses Landes wüsste, über die schrecklichen Verbrechen, die hier jeden Tag begangen werden, um die rassische Vorherrschaft aufrechtzuerhalten, würde das Apartheidregime in den besetzten Gebieten bis zum Ende des Jahres nicht mehr bestehen.

Durch meine Inhaftierung habe ich gesehen, dass nicht nur viele meiner Freund*innen in Israel mit neuen Inhalten und Informationen konfrontiert wurden, sondern auch Menschen im Ausland, einem ebenso wichtigen Schauplatz dieses Kampfes, die durch die Veröffentlichungen und die weit verbreitete Unterstützung für die Verweiger*innen, vor allem in den sozialen Medien, mehr und mehr auf die Situation in Israel aufmerksam werden."

Refuser Solidarity Network, eMail vom 12. Februar 2023. https://www.refuser.org/. Der Beitrag wurde veröffentlicht in: Connection e.V. (Hrsg.): Rundbrief »KDV im Krieg«, Ausgabe April 2023