Das Internationale Friedensbüro will drei Organisationen zur Kriegsdienstverweigerung für Friedensnobelpreis vorschlagen
(04.08.2023) Berlin, Deutschland - Das Internationale Friedensbüro (IPB) hat seine Absicht bekannt gegeben, drei außergewöhnliche Organisationen für den Friedensnobelpreis 2024 zu nominieren: die russische Bewegung für Kriegsdienstverweigerung, die Ukrainische Pazifistische Bewegung und die belarussische Organisation "Unser Haus". Die Entscheidung, diese drei Organisationen zu nominieren, zeugt von ihrem unermüdlichen Einsatz für das Recht auf Kriegsdienstverweigerung und für die Förderung von Menschenrechten und Frieden in ihren jeweiligen Ländern.
Der Friedensnobelpreis ist eine der angesehensten Auszeichnungen der Welt, mit der Personen und Organisationen gewürdigt werden, die einen bedeutenden Beitrag zum Streben nach Frieden und Harmonie geleistet haben. Die Nominierungsfrist für den Preis 2024 wird am 1. September 2023 eröffnet, und die Nominierungen werden umgehend zur Prüfung vorgelegt.
Die russische Bewegung für Kriegsdienstverweigerung (https://stoparmy.org/), die Ukrainische Pazifistische Bewegung (http://pacifism.org.ua/) und das belarussische Our House (https://news.house/) haben in ihren Bemühungen um Frieden, Kriegsdienstverweigerung und Menschenrechte, insbesondere nach dem Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine am 24. Februar 2022 und trotz der beträchtlichen Stigmatisierung, mit der all diese Organisationen seither konfrontiert ist, beispiellose Leistungen und Engagement gezeigt.
Das Menschenrecht auf Kriegsdienstverweigerung ist ein fester Bestandteil des Rechts auf Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit, wie es durch Artikel 18 des Internationalen Pakts über bürgerliche und politische Rechte (ICCPR) geschützt wird. Dieses Recht bleibt unveräußerlich, auch in Zeiten des öffentlichen Notstands, wie in Artikel 4(2) des ICCPR ausdrücklich festgestellt wird. Kriegsdienstverweigerung ist ein konkretes Mittel, um zum Frieden beizutragen. Daher ist es zwingend notwendig, dieses grundlegende Menschenrecht zu betonen und zu schützen, insbesondere in Kriegszeiten.
Auch angesichts eskalierender Bedrohungen setzen sich die drei Organisationen weiterhin für Menschen ein, die sich Krieg und militärischer Mobilmachung widersetzen. Ihr Hauptaugenmerk liegt dabei auf der Unterstützung von Menschen, die Verfolgung, Folter und Gefangenschaft erleiden. Dieses Engagement umfasst alle Fälle gewaltsamer Zwangsrekrutierung für die teilnehmenden Armeen sowie die Verfolgung von Kriegsdienstverweiger*innen, Deserteur*innen und gewaltlosen Antikriegsdemonstrant*innen.
"Wir fühlen uns geehrt, diese drei bemerkenswerten Bewegungen für den Friedensnobelpreis vorzuschlagen. Ihr Mut, für das Recht auf Kriegsdienstverweigerung einzutreten, und ihr unermüdlicher Einsatz für Frieden und Menschenrechte sind eine Inspiration für uns alle", sagte Philip Jennings, Co-Präsident von IPB.
Mit der Nominierung dieser drei Bewegungen wollen wir das Bewusstsein für die Bedeutung des Rechts auf Kriegsdienstverweigerung schärfen und so den Frieden und die Menschenrechte fördern. Darüber hinaus hoffen wir, dass die Ankündigung dieser beabsichtigten Nominierung Regierungen und Nationen auf der ganzen Welt daran erinnern und unter Druck setzen wird, das Recht auf Kriegsdienstverweigerung in ihren eigenen Ländern zu respektieren und denjenigen Alternativen zum Militärdienst zu bieten, die den Kriegsdienst verweigern. Dazu gehört auch das Recht auf Asyl für Kriegsdienstverweiger*innen, die gezwungen sind, aus ihrem eigenen Land zu fliehen, um sich dem Militärdienst zu entziehen.
Wir rufen andere Organisationen und insbesondere Friedensnobelpreisträger*innen aus der ganzen Welt auf, diese Nominierung zu unterstützen. Gemeinsam können unsere Stimmen zur Unterstützung der Kriegsdienstverweigerung diejenigen schützen, die selbstlos ihr Leben aufs Spiel setzen, um ihre Überzeugungen zu verteidigen, sowie ihre Landsleute, die Krieg und Gewalt ablehnen.
Das Auswahlverfahren für die Friedensnobelpreisträger ist hart umkämpft und wird von angesehenen Komitees durchgeführt, die sich der Anerkennung von Friedensbemühungen weltweit verschrieben haben. Wir sind der festen Überzeugung, dass diese drei Bewegungen zu den verdienstvollsten Kandidaten für diese prestigeträchtige Auszeichnung gehören.
Über IPB
Das Internationale Friedensbüro widmet sich der Vision einer Welt ohne Krieg. Zentrum unserer derzeitigen Arbeit ist derzeit die Abrüstung für nachhaltige Entwicklung, und innerhalb dieses Programms liegt unser Schwerpunkt hauptsächlich auf der Umverteilung von Militärausgaben. IPB erhielt 1910 selbst den Friedensnobelpreis; im Laufe der Jahre wurden 13 unserer Mitarbeiter*innen mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.
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IPB: The International Peace Bureau (IPB) Has Announced its Intention to Nominate Three Remarkable Organizations with a Focus on the Right to Conscientious Objection for the 2024 Nobel Peace Prize. 4. August 2023. Übersetzung: Connection e.V. https://www.ipb.org/the-international-peace-bureauipb-has-announced-its-intention-to-nominate-three-remarkable-organizations-with-a-focus-on-the-right-to-conscientious-objection-for-the-2024-nobel-peace-prize/