Nichts rechtfertigt Verbrechen und Massaker, wie sie im Süden Israels begangen werden!
(09.10.2023) Die Zeichen standen auf Sturm, vor dem ich schon lange gewarnt habe: Wir alle werden einen hohen Preis für die Verbrechen der Besatzung, die Belagerung des Gazastreifens und die Arroganz der kahanistischen Regierung zahlen.
Es gibt keine militärische Lösung, nur eine politische - das Ende der Besatzung und die palästinensische Unabhängigkeit! Für die Zukunft aller Menschen - Nein zum Krieg, ja zu einem gerechten Frieden! Nein zur Gewalt, ja zur Gleichheit!
"Wir sind schon seit über 4 Stunden im Luftschutzbunker. Das Gefühl der Angst lässt sich nicht annähernd beschreiben. Wir hörten, wie sie direkt neben dem Haus landeten und dann das Haus angriffen, an die Fenster und Türen schlugen und im Hof schossen. Sie drangen in viele Häuser ein und zogen von Haus zu Haus. Der Bürgermeister des Regionalrats wurde getötet. Verrückt. Wahnsinnig. Ich hatte noch nie so viel Angst wie jetzt."
Dies schrieb mir am Samstag eine alte und geliebte Freundin, kurz bevor sie und ihr Mann in ihrem Haus in einem der Kibbuzim in der Nähe von Gaza ermordet wurden.
Seit Beginn des Massakers im Süden habe ich mich gegen das abscheuliche Verbrechen ausgesprochen, aber trotzdem erhalte ich weiterhin Drohungen, Beleidigungen und Anschuldigungen, als ob ich für die Gräueltaten verantwortlich wäre und nicht die Regierung. Und warum?
Weil ich mich weigere, mit dem Mob der Aufwiegler mitzugehen, die Rache und keine Lösung, Blutvergießen und keine Sicherheit, Demütigung und keinen Frieden wollen. Diese blutrünstigen Menschen werden durch meinen Schmerz um alle Getöteten, nicht nur die jüdischen Opfer, wer auch immer sie waren oder noch sein mögen, in den Wahnsinn getrieben. Es ist mein Beharren auf einer politischen Lösung zur Beendigung der Besatzung, auf einem Frieden, der die Gewalt beendet, das sie verrückt macht.
Ich werde nicht aufgeben! Ich werde weiterhin meine Stimme erheben und für die Befreiung des palästinensischen Volkes aus seiner Versklavung kämpfen, einer Versklavung, die nicht nur eine schreckliche Ungerechtigkeit ist, sondern uns auch alle umbringt.
Noch eine Sache. Mein Freund, der ermordet wurde, war ein stolzer Linker, ein Unterstützer meiner Hadash-Partei. Ich kannte viele von denen, die massakriert und ermordet wurden, sie waren meine Weggefährt*innen und Mitstreiter*innen.
Wie oft habe ich böse und bedrohliche Nachrichten erhalten, wie zum Beispiel: "Mögen du und deine Kameraden von deinen arabischen Freunden getötet werden!" Euer Wunsch wurde also erfüllt, ihr niederträchtigen Heuchler!
Ofer Kassif ist Abgeordneter der Knesset, einziges jüdisches Mitglied der Fraktion der Hadash.
* Kahanismus ist eine Richtung des religiösen Zionismus, die auf den Ansichten von Meir Kahane, dem Gründer der Jewish Defense League und der Kach-Partei, basiert. Sie mischt Ultranationalismus mit religiösem Fundamentalismus, Rassismus und der Rechtfertigung von Gewalt. Zentrale politische Ziele des Kahanismus sind die Vertreibung der meisten Palästinenser aus den israelisch besetzten Gebieten und der meisten arabischstämmigen israelischen Staatsbürger aus Israel sowie die Beseitigung der dortigen westlichen Demokratie zugunsten einer jüdischen Theokratie. (Quelle: Wikipedia)
Ofer Kassif: Nothing justifies crimes and massacres as committed in the south of Israel! 9. Oktober 2023. http://zope.gush-shalom.org/home/en/events/1464389870
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