Türkei: Neuigkeiten von Conscientious Objection Watch

Bulletin erschienen - Aktivitäten Juli-Oktober 2024

(01.11.2024) Liebe Freundinnen und Freunde,

ich freue mich, Ihnen mitteilen zu können, dass die neueste Ausgabe des Bulletins zur Kriegsdienstverweigerung erschienen ist. Nachfolgend finden Sie auch einen Bericht über unsere Aktivitäten von Juli bis Oktober 2024.

In der neuesten Ausgabe berichten wir über Erfahrungen von Kriegsdienstverweiger*innen in der Türkei im Zeitraum Juli bis September 2024. In dieser Zeit waren sie zahlreichen Rechtsverletzungen und Einschränkungen ausgesetzt, von der Verletzung des Rechts auf Arbeit bis hin zu Einschränkungen der Bewegungsfreiheit. Die häufigsten Rechtsverletzungen, mit denen sie wegen ihrer Kriegsdienstverweigerung konfrontiert waren, waren die Einschränkung der Bewegungsfreiheit und der Ausschluss aus Arbeitsmöglichkeiten in staatlichen Einrichtungen. Das vollständige Bulletin (in Englisch) kann hier eingesehen werden.

Viel Spaß beim Lesen! Merve Arkun, Koordinatorin von Conscientious Objection Watch


Aktivitäten von Conscientious Objection Watch, Juli-Oktober 2024

Oktober 2024: Stellungnahme eingereicht beim Menschenrechtsausschuss der Vereinten Nationen

Conscientious Objection Watch erstellte zur 142. Sitzung über den Internationalen Pakt über bürgerliche und politische Rechte eine Stellungnahme und reichte diese im Oktober 2024 beim Menschenrechtsausschuss ein. Die Stellungnahme (Englisch) enthält umfassende Informationen über die Situation von Kriegsdienstverweiger*innen in der Türkei und Empfehlungen an die Regierung, das Recht auf Kriegsdienstverweigerung anzuerkennen und Verletzungen der Rechte von Kriegsdienstverweiger*innen zu beseitigen. Die vollständige Stellungnahme ist auf der Website zur 142. Sitzung des UN-Menschenrechtsausschusses verfügbar.

September 2024: Historischer Sieg im anhaltenden Kampf um Kriegsdienstverweigerung im Norden Zyperns

Die Große Kammer des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte (EGMR) hat die Berufung der Türkei gegen das Urteil von Murat Kanatlı abgewiesen, mit dem dem Kriegsdienstverweigerer Recht zugesprochen wurde. In seinem Urteil vom 24. September bestätigte der EGMR die Verurteilung Kanatlıs gegen die Türkei wegen Verletzung seiner Rechte. Ankara wurde verurteilt, dem Kriegsdienstverweigerer 9.000 Euro an immateriellem Schadenersatz und 2.363 Euro für Prozess- und andere Kosten zu zahlen. Die zypriotische Initiative für Kriegsdienstverweigerung gab nach der Entscheidung des EGMR eine Erklärung ab: „Wir haben gesagt: ’Unsere Hausaufgabe ist der Frieden, unsere Kriegsdienstverweigerung ist unser Recht’ und wir sagen das auch weiterhin.“ Ausführlichere Informationen über die Entscheidung des EGMR finden Sie hier.

September 2024: Dritte Vorführung des Dokumentarfilms „Shalom-Salaam-Peace“ in der Türkei bei den ’Documentary Days for Peace’

Der Dokumentarfilm „Shalom-Salaam-Peace“ der griechischen Regisseurin Alexia Tsouni, der von Conscientious Objection Watch ins Türkische übersetzt wurde, wurde am 2. September im Rahmen der von Foça Peace Women organisierten „Documentary Days for Peace“ gezeigt. Nach der Vorführung nahm Merve Arkun von Conscientious Objection Watch an einer Diskussion über den Kampf der Kriegsdienstverweiger*innen in Israel und zur aktuellen Situation der Kriegsdienstverweiger*innen in der Türkei teil.

Juli 2024: Wir gedenken unserer Freund*innen Polen Ünlü und Alper Sapan, die beim Suruç-Massaker 2015 ihr Leben verloren

Conscientious Objection Watch veröffentlichte eine Erklärung zum Gedenken an die Kriegsdienstverweiger*innen Polen Ünlü und Alper Sapan, die am 20. Juli 2015 beim Suruç-Massaker ums Leben kamen. Zur erneuten Veröffentlichung der Erklärungen zur Kriegsdienstverweigerung von Polen Ünlü und Alper Sapan zum Jahrestag des Massakers sagte Conscientious Objection Watch: „Wir setzen unseren Kampf gegen Krieg und Militarismus fort.“


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Conscientious Objection Watch: eMail vom 1.11.2024.

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