Aus der Arbeit von Connection e.V.

Mai und Juni 2009

von Franz Nadler und Rudi Friedrich

Veranstaltungen mit André Shepherd

Inzwischen ist ein gutes halbes Jahr vergangen, seitdem der US-Deserteur André Shepherd seinen Asylantrag gestellt hat. Nach wie vor gibt es keine Entscheidung des Bundesamtes über seinen Antrag. Das wird vermutlich auch noch einige Monate dauern.

André Shepherd nutzt die Zeit, um einen Deutschkurs zu besuchen. Er hat sich auch als Gasthörer an der Universität eingeschrieben. Darüber hinaus gab es weitere Veröffentlichungen zu seinem Asylantrag.

Um die Kampagne fortzuführen, haben wir gemeinsam mit ihm und dem Military Counseling Network einige Vorschläge und Initiativen entwickelt und weitere Ideen aufgegriffen. Es gibt nun Unterstützungsgruppen in Düsseldorf, Karlsruhe, München, Dortmund, Berlin, Tübingen, Hanau und Nottuln. Weitere Hunderte von Unterschriften zu seiner Unterstützung wurden gesammelt. Aufgrund einer von uns durchgeführten Spendenkampagne gingen noch einmal wichtige finanzielle Beiträge für die Kosten für den Rechtshilfefonds ein. Für den 1. September bereiten wir eine Stellungnahme vor, die hoffentlich von vielen Organisationen unterzeichnet wird. Weiterhin sind Spenden erbeten auf unser Sonderkonto 7085704 bei der Bank für Sozialwirtschaft, BLZ 370 20 500.

Im Herbst diesen Jahres wird André Shepherd zudem eine Reihe von Veranstaltungen durchführen. Wie sich dem Terminplan auf Seite 2 entnehmen lässt, wird er im September und Oktober gut in Deutschland herumkommen. Es ist für viele die erste Gelegenheit, ihn selbst zu erleben.

Wir möchten alle herzlich zu den Veranstaltungen einladen. Die genauen Daten werden ab August auf unserer Homepage unter www.Connection-eV.org/veranstaltung.php stehen.

Veranstaltungsreihe zu Israel

Etwas spontan ergab sich eine Veranstaltungsreihe zu Israel. Keren Assaf, die uns bereits im Jahr 2002 besucht hatte, bot an, ihren schon geplanten Aufenthalt in Deutschland zu verlängern. Keren Assaf moderiert seit 2002 Seminare der Aktion „Ferien vom Krieg“, in denen sich junge Menschen aus Israel und den besetzten Gebieten (Westbank) gemeinsam über die Lage im Nahen Osten austauschen und nach Verständigungs- und Lösungsmöglichkeiten suchen. Aus den Seminaren heraus entwickelte sich die in Israel und Palästina aktive Initiative Breaking Barriers. „Wir bringen hier junge Menschen aus Israel und dem besetzten Palästina zusammen“, so Keren Assaf, „als Alternative zur erzwungenen Trennung und Desinformation. Wir diskutieren über Macht und Verantwortung, um Rassismus abzubauen und Solidarität zu schaffen.“ Gemeinsam mit dem palästinensischen Koordinator erhielt sie 2003 den Mount-Zion-Award des Benedektinerklosters in Jerusalem.

Keren Asssaf wird für knapp zehn Veranstaltungen im Anschluss an ihrer Teilnahme am Seminar der Aktion „Ferien vom Krieg“ durch Deutschland touren. Die genauen Daten finden sind in Kürze auf unserer Homepage.

Demonstrationen in Mainz und Ingelheim

In Mainz fand Anfang Juni eine Demonstration gegen Überwachung und Zensur statt. Es gab für die ca. 200 TeilnehmerInnen Beiträge zur Vorratspeicherung der Telekommunikation, zur Aufrüstung des Bundeskriminalamts, zur Aufzeichnung und Filterung des Surfverhaltens im Internet, zum Zugriff der USA auf deutsche Datenbanken und die sich in der Erprobung befindliche Gesundheitskarte. Erfreulicherweise wollten die OrganisatorInnen auch die Abwehr und Situation von Flüchtlingen mit einbeziehen. (...mehr)

Am gleichen Tag gab es auch noch eine Demonstration vor der Abschiebehaftanstalt in Ingelheim, etwa 30 km von Mainz entfernt. Die MigrantInnen und Flüchtlinge, die hier einsitzen, sind völlig abgeschottet. Ihr einziges „Vergehen” ist, dass sie sich illegal in Deutschland aufgehalten haben oder ihr Asylantrag abgelehnt wurde. Abraham Mehreteab von der Eritreischen Antimilitaristischen Initiative hatte dort die Gelegenheit, auf die Situation der eritreischen Deserteure und Deserteurinnen hinzuweisen, die auch in Deutschland Schutz suchen. (...more)

15. Mai: Schwerpunkt Südkorea

Die War Resisters’ International hatte in diesem Jahr Südkorea zum Schwerpunkt des Internationalen Tages der Kriegsdienstverweigerung erklärt. Aus diesem Anlass gab es ein einwöchiges Seminar in Seoul, zu dem auch Abraham Mehreteab von der Eritreischen Antimilitaristischen Initiative eingeladen worden war. Es war, so schrieb er, ein Seminar, in dem es vor allem darum ging, eine gewaltfreie Aktion praktisch vorzubereiten. „Die südkoreanischen AktivistInnen zur Kriegsdienstverweigerung sind jung und sehr energiegeladen. Viele von ihnen sind Frauen und es macht den Eindruck, dass sie sehr engagiert sind. Die gewaltfreie Aktion, die am Ende stattfand, war eine gute Erfahrung. Im Gegensatz zu Eritrea ist Südkorea ein Land, in dem solch eine Aktion tatsächlich stattfinden kann.“ Mit der Aktion wurde deutlich gemacht, wie sich die Situation der südkoreanischen Kriegsdienstverweigerer darstellt, die in aller Regel zu 18 Monaten Haft verurteilt werden.

Urlaub

Vom 11. Juli bis einschließlich 2. August sind wir im Urlaub. Das Büro ist in dieser Zeit geschlossen.

Der Beitrag wurde veröffentlicht in: Connection e.V. und AG »KDV im Krieg« (Hrsg.): Rundbrief »KDV im Krieg«, Ausgabe Juli 2009

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