Aus der Arbeit von Connection e.V.
Juli und August 2009
Unterstützung für André Shepherd
Es gab in den letzten Monaten zahlreiche Veranstaltungen und Solidaritätsaktionen für André Shepherd. Über eine Spendenkampagne erhielten wir erfreulicherweise auch über 6.000 Euro für den Rechtshilfefonds. Wir danken herzlich dafür. Inzwischen haben über 2.000 Leute mit ihrer Unterschrift André Shepherd gegenüber der Bundesregierung den Rücken gestärkt. Neben weiteren Veranstaltungen werden wir nach der Bundestagswahl insbesondere die Lobbyarbeit im Bundestag verstärken.
Im Asylverfahren hat sich weiter nichts getan, eine Entscheidung des Bundesamtes für Migration steht nach wie vor aus.
Veranstaltungsreihe zu Israel / Palästina
Bereits seit dem 19. August führt die israelische Kriegsdienstverweigerin Keren Assaf Veranstaltungen unter dem Titel „Israel / Palästina: Barrieren überwinden“ durch. Die Veranstaltungsreihe endet am 9. September.
Keren Assaf ist Mitbegründerin der Initiative „Breaking Barriers“, die sich aus den Dialogseminaren der Aktion „Ferien vom Krieg“ entwickelt hat. Es ist eine der wenigen Initiativen, die auf beiden Seiten der Mauer arbeitet und auf eine gemeinsame soziale Bewegung auf Graswurzelebene setzt.
Zum Teil waren die Veranstaltungen, so können wir schon jetzt sagen, außerordentlich gut besucht. Aus Bremen kam beispielsweise die Rückmeldung, dass „es in jeder Beziehung ein gelungener Abend war. Der Saal war so voll, dass noch zusätzliche Stühle reingebracht werden mussten. Und Keren hat sehr gut und überzeugend gesprochen.“ Zu einer Schulveranstaltung des Oberstufen-Kollegs in Bielefeld kamen 250 Gäste.
Keren Assaf selber gab uns ein erstes Resumee: „Die Veranstaltungsreihe ist mir wichtig, um gerade in Deutschland deutlich zu machen, dass sich die Situation in Palästina und Israel auch gegen die israelischen Jüdinnen richtet. Die anti-demokratische Welle bedroht uns alle. Die israelische Regierung zu unterstützen bedeutet heute, dass Allen in der Region geschadet wird, auf politischer, sozialer und wirtschaftlicher Ebene.
Es ist wichtig, das zu verstehen und zu sehen, dass es keine „guten“ und „schlechten“ Israelis gibt. Wir alle sind Teil des Systems - und wir alle müssen uns dafür einsetzen, den Rassismus in unserer Gesellschaft zu stoppen.
Es ist mir auch wichtig gewesen, die Aktivitäten dazu vorzustellen, aber auch die Schwierigkeiten der AktivistInnen zu benennen. Wir brauchen Einflussnahme auf internationaler Ebene, um das Töten und die Brutalität der israelischen Regierung und Armee zu stoppen. Das steht nicht im Gegensatz zum Kampf gegen Rassismus und Antisemitismus. Es ist möglich, zugleich an der Seite der jüdischen Bevölkerung zu stehen und der Unterdrückung des palästinensischen Bevölkerung Widerstand entgegenzusetzen. Die Annahme, dass es nur die israelische oder nur die palästinensische Seite gibt, ist falsch.
Auf den Veranstaltungen traf ich die verschiedensten Menschen. Die Reaktionen sind sehr unterschiedlich gewesen, aber ich denke, dass viele Neues über die Opposition in Israel und auch über die Eskalation innerhalb der Grenzen von 1948 gehört haben. Gerade die Jüngeren wussten oft nicht viel darüber.
Manchmal hatte ich den Eindruck, dass ich „beide Seiten vertreten sollte“. Mir geht es aber nicht um die eine oder andere Seite, mir geht es um die Menschen, die in Palästina und Israel leben und unter der derzeitigen Situation leiden.“
Fünf statt sechs Ausgaben
Nach langen Überlegungen haben wir uns entschieden, in Zukunft nur noch fünf Ausgaben des Rundbriefes „KDV im Krieg“ im Jahr herauszugeben. Der wesentlichste Grund dafür sind die Kosten für Porto und Versand. Damit wird es uns gelingen, den Preis für das Abonnement stabil zu halten, der schon seit fast zehn Jahren 16 Euro beträgt. Die nächste Ausgabe erscheint im November diesen Jahres.
Der Beitrag wurde veröffentlicht in: Connection e.V. und AG »KDV im Krieg« (Hrsg.): Rundbrief »KDV im Krieg«, Ausgabe September 2009
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