Kongo (Demokratische Republik) 
Rundbrief »KDV im Krieg« - November 2017

Rundbrief »KDV im Krieg« - November 2017

Inhaltsverzeichnis

(20.11.2017) In der Ausgabe November 2017 des Rundbriefes »KDV im Krieg« befinden sich Beiträge zur antimilitaristischen Arbeit, zu Rekrutierung, Verweigerung und Asyl zur Arbeit von Connection e.V., zu Eritrea, Israel, Ukraine, Tadschikistan, Turkmenistan, Zypern, Demokratische Republik Kongo und zur Türkei.

Hört die Stimmen der Kindersoldatinnen aus DR Kongo

(19.06.2017) Im Osten der Demokratischen Republik Kongo (DR Kongo) brodeln weiter verschiedenste Konflikte, die ländliche kommunale Strukturen schwächen und die Kinder in ein Netz der Gewalt locken.
Die Konflikte haben Gemeinschaften zerstört und zu Tausenden von KindersoldatInnen geführt, die direkt an der Front Dienst leisten oder als TrägerInnen, Köche oder Spione arbeiten. Bis zu 40% von ihnen sind Mädchen.
2016 interviewte Child Soldiers International 150 Mädchen, die vorher bei einer der vielen bewaffneten Gruppen im Land waren. Die Interviews sind Grundlage unseres neuen Berichtes, „Was die Mädchen sagen“ , der am 19. Juni 2017, dem Internationalen Tag zur Überwindung der sexuellen Gewalt in Konflikten, veröffentlicht wurde.

Waffenexporte und Flucht

(01.11.2011) Nach Angaben des UNHCR gab es Ende 2010 „weltweit 43,7 Millionen Menschen, die aufgrund von Konflikten oder Verfolgung vertrieben wurden“. 27,5 Millionen gelten als Flüchtlinge im eigenen Land (Vertriebene), 15,4 Millionen als Flüchtlinge, die auch das Herkunftsland verlassen mussten. Ursachen für die große Zahl der Flüchtlinge sind Hungerkatastrophen, Entzug der Lebensgrundlagen, dramatische ökologische Veränderungen, aber auch Repressionen im Herkunftsland oder Konflikte und Kriege. Immer wieder wurde auch auf den Zusammenhang der Fluchtbewegungen mit der Verbreitung (Proliferation) von Kleinwaffen hingewiesen. Gesellschaften werden militarisiert, Konflikte eskalieren viel eher in gewaltsamen Auseinandersetzungen, wenn der Griff zur Waffe selbstverständlich wird. Unterdrückung der Bevölkerung, Ausbeutung und militärische Gewalt basieren auf dem Besitz von Kleinwaffen. Vielen Menschen bleibt da nur die Flucht. Nachbarstaaten, aber insbesondere die Industriestaaten, in die einige dieser Flüchtlinge zu kommen hoffen, haben hier eine eindeutige Antwort. Sie haben Grenzregime aufgebaut, die in den vergangenen Jahren militärisch aufgerüstet wurden. Der Einsatz von Nachtsichtgeräten und Hubschraubern, die Errichtung von Grenzsperren wie Zäune und Mauern und die waffentechnischen Aufrüstung von Polizisten bzw. dem Einsatz des Militärs sollen Flüchtlinge an der Einreise hindern. Welche Rolle der Export der Kleinwaffen in diesen Zusammenhängen spielt und welche Folgen dies hat, wollen wir an einigen Beispielen aufzeigen.