Israel: Aktuelles zu Mordechai Vanunu

(Juli 2005) Vanunu soll ein weiteres Jahr Israel nicht verlassen dürfen, wurde von den israelischen Verantwortlichen im April entschieden. Angeblich hätte Vanunu noch geheimes Wissen über die Atomwaffenanlage Dimona, welches er im Ausland bekannt geben könnte. Die Internationale Anwaltsvereinigung widerspricht dem und unterstützt Vanunus Recht auf Meinungs- und Bewegungsfreiheit. Als Techniker war Vanunu nicht im Atomwaffensicherheitsbereich tätig, in den er nur einmal mit seiner Kamera herein kam, um die Fotos dann der Weltöffentlichkeit zu präsentieren. Die vorgeschobene Begründung ist unglaubwürdig, da sich in den letzten 20 Jahren das Atomwaffenlabor im Zuge der weiteren technischen Entwicklung vollständig verändert bzw. weiter entwickelt hat.

Der wahre Grund dürfte die Befürchtung sein, dass Vanunus öffentliches Auftreten Israel in Bezug auf die Atomwaffenfrage im Nahen- und Mittleren Osten in ein negatives Licht setzen würde. Im Mai stand Vanunu erneut aufgrund der internationalen Interviews, die er seit seiner Freilassung gab, in Israel vor Gericht. Zwei Jahre Knast standen auf dem Spiel, wären diese Interviews als Verletzungen der ihm auferlegten Restriktionen angesehen worden. Der Richter Tzur entschied, dass Vanunu mit den Interviews nicht ernsthaft die Restriktionen verletzt habe. Dem Staatsanwalt wurde ein weiterer Monat gegeben, um wirkliche Verletzungen der Auflagen vorzulegen.

 

Vanunu hat eine eigene Webseite: http://www.vanunu.com

aus: FreiRaum Nr. 2, Juli/August 2005

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