Ägypten: Ich verweigere den Kriegsdienst, weil er meinen Überzeugungen widerspricht

von Mohamed Fathy

(22.07.2012) Ich bin Mohamed Fathy. Ich bin 23 Jahre alt. Am 9. Mai 2012 ging ich zum Rekrutierungsbüro, wie es das Gesetz vorsieht. Ich wurde aufgefordert, mich am 19. Juli 2012 im Rekrutierungszentrum einzufinden, um einberufen zu werden, obwohl ich ein Kriegsdienstverweigerer bin.

Ich verweigere die Wehrpflicht und das Tragen von Waffen, weil das Teil der Macht der bewaffneten Streitkräfte ist und sich gegen mein Gewissen und meinen Glauben an Frieden richtet.

Da es mir nicht möglich ist, mich an militärische Befehle zu halten, wenn ich rekrutiert würde, werde ich auch keine Proteste gewaltsam niederschlagen oder mich an Jungfräulichkeitstests von Aktivistinnen beteiligen.

Ich bin auch gegen die Wehrpflicht, weil den Menschen damit ihr natürliches Recht auf körperliche Freiheit, die Wahl-, Meinungs-, Glaubens- und Bewegungsfreiheit geraubt wird. Sie diskriminiert auf Grundlage von Geschlecht, Religion und geografischer Herkunft. Sie ermöglicht die Praxis der Militärherrschaft über Zivilisten und deren Unterdrückung durch andere dazu gezwungene Zivilisten.

Deshalb weigere ich mich, im Dienste der Interessen der Herrschaft als eine Maschine für Unterdrückung und zum Töten benutzt zu werden.

Ich bin davon überzeugt, dass Frieden nicht durch die ständige Bereitschaft zum Waffengebrauch und zum Töten erreicht wird, sondern durch Unterstützung des Friedens auf beiden Seiten.

Trotz meiner Ablehnung des Zwangsdienstes bin ich bereit einen alternativen zivilen Dienst im Gesundheitswesen abzuleisten.

Mohamed Fathy: I Refuse to do the Compulsory Military Service for Conflicting with my Beliefs. 22. Juli 2012. Übersetzung: rf. Der Beitrag wurde veröffentlicht in: Connection e.V. und AG »KDV im Krieg« (Hrsg.): Rundbrief »KDV im Krieg«, Ausgabe September 2012

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