Militarisierung 

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Türkei: Tag der Kriegsdienstverweigerung - Sicherheit oder Freiheit?

(14.05.2012) Die Kriegsdienstverweigerung, die es vor 200 Jahren in anderen Teilen der Welt zum ersten Mal gab, ist nun auch in der Türkei sichtbar geworden. Aber die Geschichte des Ottomanischen Reiches mit ihrem Mythos der „Armee des Propheten“ und die Geschichte der Republik Türkei mit ihrem Mythos, „Jeder Türke ist als Soldat geboren“ sind voll von Geschichten individueller und kollektiver Entziehung vom Militärdienst, als wollten sich diese über die Mythen lustig machen.. Auch meine eigene Familiengeschichte ist voll davon. Mein Großvater Ali entzog sich sieben Jahre lang der Wehrpflicht. Er floh oft aus dem Militär. Zu Zeiten meines Großvaters gab es keine Kriegsdienstverweigerungsbewegung, aber er wusste, wie er seinem Gewissen entsprechend handeln musste. Ich nahm einen anderen Weg. Wie andere Kriegsdienstverweigerer erklärte ich meine Weigerung, zu töten und getötet zu werden, in der Öffentlichkeit.

Serpaj kritisiert Ausführungsgesetz zur Kriegsdienstverweigerung

(12.09.2010) Die Organisationen Dienst für Frieden und Gerechtigkeit (Serpaj) und Bewegung der Kriegsdienstverweigerer (MOC) lehnen das Gesetz 4013 ab. Sie sehen darin eine Verletzung der Verfassung, da mit dem Gesetz der Dienst als eine Verpflichtung ausgestaltet ist und von den Kriegsdienstverweigerern zudem verlangt wird, ihre Gründe für die Verweigerung darzulegen.

Desweiteren soll ein Nationaler Ausschuss zur Kriegsdienstverweigerung gebildet werden, bestehend aus Vertretern verschiedener Organisationen, dem Staat sowie einem Kriegsdienstverweigerer. Weil dies ein großer Rückschritt gegenüber den von den Jugendlichen erkämpften Erfolgen ist, wird Serpaj dazu aufrufen, dass kein Kriegsdienstverweigerer entsandt wird.

Kolumbien: Wer jung ist, lebt gefährlich

Zwischen Rekrutierung und wirtschaftlicher Unterdrückung

(27.05.2010) Kolumbien ist ein junges Land: Das Durchschnittsalter liegt bei Mitte 20, fast ein Drittel der Bevölkerung ist unter 15 Jahre alt. Dennoch werden die Jugendlichen nicht als eigenständige Gruppe mit eigenen Rechten und Ansprüchen wahrgenommen. Die wirtschaftliche Situation vieler Jugendlicher ist schwierig, die Jugendarbeitslosigkeit extrem hoch. Viele Jugendliche werden Opfer von Zwangsrekrutierungen durch Militär, Guerillagruppen oder paramilitärische Einheiten. Es wird Zeit, die große Gruppe der Jugendlichen endlich als eigenständige politische und gesellschaftliche Akteure wahrzunehmen, meinen die AutorInnen dieses Artikels. (d. Red.)

Kolumbien: Nicht alles ist verhandelbar!

(10.05.2010) Obwohl wir auf der Basis der Gewaltlosigkeit handeln und Dialog, Frieden, Achtung vor dem Anderen und soziale Gleichheit darauf fußen, müssen wir deutlich sagen: Nicht alles ist verhandelbar – nicht alles verdient Dialog und Toleranz. Auch wenn Gewaltlosigkeit bedeutet, Respekt für das Gegenüber zu haben, so heißt das nicht, dass sie gegenüber der Ungerechtigkeit nicht hart sein kann.