Militarisierung 

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Bürgerkrieg in Kolumbien und Alternativen ohne Gewalt

Junge Frau aus Kolumbien berichtete im Ev. Johanneshaus in Nottuln

(12.02.2010) Nottuln. „Die Militärs tauchen nach dem Gottesdienst, vor Diskotheken und anderen Treffpunkten der Jugendlichen auf und nehmen junge Männer im passenden Alter einfach mit. Die tauchen später als Soldaten wieder auf oder verschwinden spurlos.“ Über diese brutale Zwangsrekrutierung in Kolumbien berichtete am Montag im Johanneshaus der Evangelischen Kirche Alejandra Londoño Bustamante von Red Juvenil Medellín (Jugendnetzwerk Medellin). Das Netzwerk ist ein Zusammenschluss von jungen Menschen, die sich in Kolumbien aktiv für Gewaltfreiheit und Kriegsdienstverweigerung einsetzen.

Den Hintergrund der Gewalt in ihrer Heimat schilderte die junge Frau so: „Der Präsident Kolumbiens wurde gewählt, weil er Ordnung im Lande versprach, weil er hart durchgreifen wollte. Dafür braucht er vermehrt Soldaten, die er auch mit Zwang beschafft, übrigens ohne Berücksichtigung von bereits bescheinigten Freistellungen.“

„Kriegsdienstverweigerung ist mehr als eine Rechtsfigur“

Zum Urteil des kolumbianischen Verfassungsgerichtes

Seit etwas mehr als einem Jahr arbeitet ein Bündnis von Organisationen und Gruppen mit juristischen Mitteln zur Frage der Verweigerung des Militärdienstes aus Gewissensgründen. Als Ergebnis ihrer Arbeit reichte das Bündnis eine Klage ein mit dem Ziel, das Gesetz Nr. 48, welches die Rekrutierung durch die kolumbianische Armee regelt, für verfassungswidrig erklären zu lassen. Diese Aktion heißen wir gut und unterstützen sie gemeinsam mit vielen anderen Organisationen. Vor etwa einem Monat hat sich nun das kolumbianische Verfassungsgericht zu der Sache geäußert; eine Zusammenfassung des Urteils wurde veröffentlicht. Wir als Jugendorganisation schätzen die Bemühungen verschiedener Organisationen in diesem juristischen Kampf außerordentlich; aber als Verweigerer und Verweigerinnen wollen wir dennoch einige Anmerkungen dazu machen.

Vertrauter Feind

Keren Assaf organisiert Treffen zwischen jungen Israelis und Palästinensern - trotz vieler Hindernisse

(03.09.2009) Als Keren und Rami sich zum ersten Mal gegenüberstehen, trennt sie kein Checkpoint, dafür eine Mauer aus Misstrauen, Angst und Verbitterung. Rami will ihr nicht die Hand geben, kann ihr nicht in die Augen blicken. Kann oder will nicht glauben, dass sie, das Mädchen aus Israel, ernst meint, was sie immer wieder sagt: dass sie froh ist, ihn hier zu treffen. Hier, auf dem „Peace Boat“ vor der Küste Japans, einer Initiative, die junge Menschen aus Konfliktregionen zusammenbringt.

Honduras: Widerstand gegen Armeereform

(03.09.2009) Nach dem Militärputsch vom Juni 2009 wächst der Widerstand gegen die Wiedereinführung der Wehrpflicht in Honduras. Sie war durch eine Änderung der Verfassung 1994 abgeschafft worden. Im Juli 2009 hatten Menschenrechtsaktivisten das honduranische Militär beschuldigt, Zwangsrekrutierungen durchzuführen.