Pazifismus 

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Ludwig Baumann beim Deserteursdenkmal in Bremen-Vegesack. Foto: Dtuk

Nachruf auf Ludwig Baumann (13.12.1921 – 05.07.2018)

Unermüdlicher Kämpfer für Frieden, Gerechtigkeit und würdiges Gedenken

(05.07.2018) Uns erreichte die traurige Nachricht, dass heute am frühen Morgen Ludwig Baumann im 97. Lebensjahr verstorben ist. Der hochbetagte Vorsitzende ist seit 1990 Herz, Motor und Stimme der Bundesvereinigung Opfer der NS-Militärjustiz gewesen. Sein unermüdliches Engagement hat zur gesellschaftlichen Anerkennung und gesetzlichen Rehabilitierung der Kriegsdienstverweigerer, Wehrkraftzersetzer und Deserteure der Wehrmacht geführt. Sein authentisches Wirken, sein Einsatz für Gerechtigkeit, Frieden und Gewaltfreiheit ist ein wichtiger Impuls für die zivilgesellschaftliche Entwicklung gewesen. Ludwig Baumann wird uns und geschichtsbewussten, kritischen Teilen der bundesdeutschen Gesellschaft, die ihm für sein Lebenswerk sehr dankbar sind, in lebendiger Erinnerung bleiben.

Merve Arkun

Türkei: Ermittlungsverfahren gegen stellvertretende Vorsitzende des Vereins für Kriegsdienstverweigerung

(14.06.2018) Die Staatsanwaltschaft in Diyarbakır, Türkei, hat ein Ermittlungsverfahren gegen die stellvertretende Vorsitzende des Vereins für Kriegsdienstverweigerung (Vicdani Ret Derneği), Merve Arkun eröffnet. Der Verein berichtete, dass das Ermittlungsverfahren eine vor zwei Jahren zum Internationalen Tag der Kriegsdienstverweigerung durchgeführte Pressekonferenz betrifft.

Merve Arkun

Turkey: Investigation against Conscientious Objection Association Co-chair, Merve Arkun

(14.06.2018) The Office of the Chief Prosecution in Diyarbakir, Turkey, has opened an investigation against the co-chair of the Conscientious Objection Association (Turkey), Merve Arkun. The Association has reported that the investigation is due to a press conference they organised two years ago on International Conscientious Objectors Day.

Ruslan Kotsaba

Ukraine: Kriegsgegner Ruslan Kotsaba erneut vor Gericht

Bitte um Unterstützung

(30.01.2018) Am 31. Januar 2018 steht der ukrainische Journalist und Kriegsdienstverweigerer Ruslan Kotsaba erneut vor Gericht. Für die nun zum zweiten Mal erhobene Anklage wegen Landesverrats und Behinderung der Streitkräfte war er bereits 2016 zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt worden.

Die Anklage war gegen ihn eröffnet worden, weil er sich Anfang 2015 über Youtube gegen die Kriegführung im Osten des Landes wandte und seine Landsleute dazu aufrief, den Kriegsdienst zu verweigern.

Nach einer internationalen Kampagne kam er im Juli 2016 nach über 16 Monate auf Beschluss des Berufungsgerichtes frei. (...mehr)

Das Oberste Gericht der Ukraine hob jedoch den Freispruch auf und ordnete eine Wiederholung des Verfahrens an. Ruslan Kotsaba braucht daher dringend internationale Unterstützung.

Nachtrag: Das Gericht in Bohoradtschany erklärte sich am 31. Januar 2018 für befangen, wohl auch aufgrund des internationalen Drucks, und hat das Verfahren an das Berufungsgericht in Kiew zurückverwiesen. Es ist zu erwarten, dass nun ein anderes Gericht in der Region mit der Durchführung des Verfahrens beauftragt wird.