Eritrea: Abscheuliche Politik gezielter Tötungen fordert vier jugendliche Opfer
Schon seit einiger Zeit hat das diktatorische Regime in Eritrea eine abscheuliche Politik "gezielter Tötungen" für Eritrea angeordnet, die auf diejenigen zielt, die aus dem Land zu fliehen versuchen. Viele junge Menschen wurden und werden von den Häschern des Regimes an der Grenze erschossen. Eines der abscheulichsten Verbrechen ist das, das in der Nacht des 31. Dezember 2008 an sechs eritreischen männlichen Jugendlichen begangen wurde. Es geschah in der Ebene Mid-Mereb, im Waldgebiet von Enda Azmatch Ucubit, an einem Ort, der DemBe Enda Seqal genannt wird. Wir beschreiben das Ereignis, das zum Tod von vier Jugendlichen und zur Verletzung eines weiteren Jugendlichen geführt hat, hier im Detail:
1. Die sechs männlichen Jugendlichen trafen während des Grenzübertritts von Eritrea nach Äthiopien auf eritreische Soldaten. Bei der ersten Begegnung feuerten die Soldaten auf die Jungen, trafen sie aber nicht. Fünf der Jugendlichen rannten zurück und versteckten sich an sicheren Plätzen. Einer brach aus der Gruppe aus, rannte zum Fluss Mereb, konnte ihn überqueren und Äthiopien erreichen. Er befindet sich nun in einem äthiopischen Flüchtlingslager.
2. Die Soldaten begannen, mit Fackeln intensiv nach den Jugendlichen zu suchen, die sich versteckt hatten. Durch die Suche aufgeschreckt, rief einer von ihnen die Soldaten und erzählte ihnen, wo sich die anderen versteckten. Er glaubte, dass sie ihn und die anderen verschonen würden, wenn er das Versteck preisgäbe. Die Jugendlichen stellten sich daraufhin selbst den Soldaten.
3. Die Soldaten umstellten die Jugendlichen, zogen ihre Waffen und nahmen sie gefangen. Sie fragten die Schüler nach ihren Schülerausweisen und aus welchen Orten sie kämen. Die Jugendlichen kamen den Aufforderungen nach. Im nächsten Moment schossen die Soldaten auf die eine Armlänge entfernt stehenden Jugendlichen und töteten vier von ihnen. Ihre Körper fielen übereinander auf den Boden. Die Soldaten warteten etwa zehn Minuten, um sicher zu sein, dass alle tot waren und verließen dann den Ort.
4. Einer der fünf Jugendlichen war nur leicht am Bein angeschossen worden, da er hinter einem anderen gestanden hatte. Er war auch auf den Boden gefallen und lag glücklicherweise unter den Toten. Er stellte sich tot und wartete, bis die Soldaten den Ort des Verbrechens verlassen hatten. Später stand er auf und konnte über die Grenze nach Äthiopien fliehen. Sein Name ist Tekeste Woldai. Er befindet sich nun in einem Flüchtlingslager in Äthiopien. Es war reines Glück, dass er überlebte und nun über das abscheuliche und unfassbare Verbrechen berichten kann.
5. Die Soldaten hatten die Toten nicht begraben, womit Tekeste die Möglichkeit erhielt, zu flüchten. Sie überließen die Körper den Hyänen und anderen Fleisch fressenden Tieren. Die örtliche Bevölkerung berichtet, dass der Ort DemBe Enda Seqal, an dem das geschehen war, mit menschlichen Überresten übersät ist.
Diese gezielte Tötung von vier unschuldigen männlichen Jugendlichen fand in der Nähe ihrer eigenen Orte statt. Sie wurden in ihrer eigenen Gegend ermordet. Es ist das gleiche Land, auf dem die Dorfbevölkerung ihr Vieh hält und Getreide anbaut. Hier sind die Namen der Opfer: Getötet wurden Goitom Solomon aus Adi Quoray, Kiros Haile aus Adi Haber, Tesfai Debessai aus Adi Haber und Mengistu W/Gergis aus Adi Yehdug. Tekeste Woldai aus Adi Haber wurde verwundet, konnte aber fliehen. Tesfamariam Sibahtu konnte ohne Verletzung fliehen. Alle Jugendlichen lebten im Bezirk Enda Azmatch Ucubit.
Einen weiteren Vorfall gab es zwei Wochen vorher. Dabei war Kale’ab Ande Gebrehiwet aus Adi Abraham im Bezirk Enda Azmatch Ucubit neben einigen anderen unbekannten männlichen Jugendlichen erschossen worden.
Quellen aus der Gegend zeigen darüber hinaus an, dass in den letzten Monaten viele Dorfbewohner aus der Gegend von Adi Quala Opfer solcher Tötungen geworden waren. Berichtet wurde von Erschießungen von Bewohnern aus den Ortschaften Adi Feyayu, Adi Bahro, Adi Zienu, Ga’ebien, Una Ga’ebien, Beti Gebriel, Adi Yehdug, Adi Quala, Adi Shinfi’o sowie aus dem Bezirk Aila Gundet.
Das diktatorische Regime hat die Ebene Mid-Mereb (das Tiefland von Enda Azmatch Ucubit) zu einem Todesgebiet für die Jungen aus Eritrea gemacht, die zu fliehen versuchen und sich selbst aus dem Greifarmen der Sklaverei und der düsteren Zukunft unter einem Regime Isayas befreien wollen. Eritreische Jugendliche aus dem ganzen Land fliehen in Massen und nehmen alle Möglichkeiten dafür wahr. Aber die Politik der gezielten Tötungen trifft insbesondere den Grenzbereich am Fluss Mereb und die Ebene Mid Mereb.
Eritrean Peoples Party (EPP): The Shoot-to-Kill Heinous Policy Brings the Death of Four Innocent Teenager Boys. 11. Februar 2009. Übersetzung: Rudi Friedrich
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